Aktuelles
Ausstellung im Württembergischen Kunstverein
Noch bis 24.Januar 26 ist unsere Ausstellung „Verletzungen überwinden – Leben gewinnen. Kreativität als Ressource“ im Württembergischen Kunstverein zu sehen, in der wir Werke von Klientinnen* aus der Kunsttherapie zeigen. Diese Ausstellung ist mehr als eine Präsentation von Kunstwerken – sie ist ein Raum des Mutes, der Selbstermächtigung und des Wiederfindens.
In den Bildern und Objekten wird sichtbar, was Worte oft nicht fassen können:
Das tiefe Erschüttertsein durch die Erfahrung von Gewalt, die Scham, das Schweigen – aber auch der Wille zu leben, die Suche nach Sinn, nach Schönheit, nach einem neuen inneren Gleichgewicht.
Jedes Werk ist ein Stück gelebter Heilung. Ein Schritt auf einem Weg, der nicht linear verläuft, sondern von Rückschlägen und Neubeginn geprägt ist.
Kunsttherapie bietet in diesem Prozess einen sicheren Raum – einen Raum, in dem Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen Gestalt annehmen dürfen.
Das Gestalten mit Farbe, Form und Material eröffnet neue Möglichkeiten, sich selbst zu spüren, sich mitzuteilen, Kontrolle zurückzugewinnen.
Kreativität wird zur Ressource – zu einer Quelle von Selbstwirksamkeit, Handlungsfähigkeit und Empowerment, die den Betroffenen hilft, ihr Leben neu zu gestalten. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an alle Künstlerinnen*, die sich an der Ausstellung beteiligt haben sowie an unsere Kunsttherapeutinnen Karin Kirschmann und Ulrike Rizza, die mit viel Engagement und Feingefühl die Ausstellung realisiert haben.
Dass diese Werke im Württembergischen Kunstverein gezeigt werden, hat eine besondere Bedeutung.
Denn dieser Ort steht für Öffentlichkeit, für Sichtbarkeit, für kulturelle Teilhabe.
Und genau das war vielen der Künstlerinnen* lange verwehrt: gesehen, gehört, ernst genommen zu werden.
Wenn ihre Werke nun in einem Kunstmuseum hängen – Seite an Seite mit anderen künstlerischen Positionen – dann ist das auch ein gesellschaftlicher Akt:
Eine Einladung hinzusehen, zuzuhören, das Schweigen zu brechen.
Ein Zeichen dafür, dass die Erfahrungen von sexualisierter Gewalt nicht am Rand gehören, sondern mitten in unsere gesellschaftliche und kulturelle Wirklichkeit.
Für die Betroffenen bedeutet diese Ausstellung Sichtbarkeit.
Sie bedeutet: Ich darf hier sein. Meine Geschichte darf Raum haben. Mein Schmerz, meine Wut, meine Stärke dürfen gesehen werden – ohne Scham, ohne Bewertung.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!